Fossilfreier Stahl als Zukunft des Schwerlastverkehrs

Der Schwerlastverkehr ist das Rückgrat zahlreicher Branchen und spielt in unserer Lebensweise eine fundamentale Rolle. Gleichzeitig trägt der Schwerlastverkehr auch erheblich zur Klimakrise bei. Den weltweit führenden Herstellern von Schwerlast-Lkws ist klar, dass sich etwas ändern muss.

Schwerlastfahrzeuge sind ein wesentlicher Bestandteil der Lieferketten und Transportverbünde, die einen großen Beitrag dazu leisteten, unseren Lebensstandard erheblich zu verbessern. Doch jetzt steht die Branche vor einer schwierigen Herausforderung: Sie muss die Herstellung nachhaltiger gestalten, ohne an Profitabilität zu verlieren. Hierbei kann fossilfreier Stahl von SSAB eine ausschlaggebende Rolle spielen.

Warum ein geringer Kraftstoffverbrauch allein nicht ausreicht, den Schwerlastverkehr nachhaltig zu machen.

Wie in vielen anderen Branchen war eine Senkung des Kraftstoffverbrauches auch beim Schwerlastverkehr der wichtigste Hebel dafür, die Branche nachhaltiger zu machen. Alteingesessene Hersteller wie Daimler, Scania und Volvo entwickeln elektrisch angetriebene Lkws und gehen Kooperationen mit Start-ups und jungen Unternehmen wie Arrival, Nikola Motors und Tesla ein, um an Innovativität zu gewinnen und Produktion und Design anders anzugehen.

Inzwischen ist der Branche jedoch klargeworden, dass allein Verbesserungen der Effizienz nicht dafür ausreichen, den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Wenngleich ein fossilfreier Betrieb ein wichtiger Schritt sein mag, so stellt er keine umfassende Lösung dar. Der nächste Schritt ist, mit der Nachhaltigkeit bereits in der Fertigung zu beginnen und sie über die gesamte Lebensdauer zu erstrecken. Und dabei wird dann der fossilfreie Stahl von großer Bedeutung sein.

Nachhaltigkeit ist entscheidend dafür, dass der Schwerlastverkehr auch zukünftig nicht nur überlebt, sondern auch gedeiht.

Folglich haben mehrere der wichtigsten Hersteller entschieden, die Nachhaltigkeit über ihre gesamte Wertschöpfungskette hinweg zu verbessern. Daimler Truck, der weltweit größte Nutzfahrzeughersteller, verwendet große Anstrengungen darauf, die Kohlendioxidemissionen innerhalb des Produktionsprozesses zu senken. So hat die Lkw- und Bus-Division im Jahr 2020 bereits 19 Prozent Energie weniger verbraucht.2

Die Volvo Group, die bei der Verarbeitung fossilfreien Stahles in Fahrzeugen mit SSAB zusammenarbeitet, hat ebenfalls zahlreiche Maßnahmen unternommen, um die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Fossilfreier Stahl ist ein Stahl, der mithilfe eines innovativen Konzeptes erzeugt wird. Hierbei wird der herkömmlicherweise verwendete Koks durch eine Technologie mit fossilfreier Elektrizität und Wasserstoff ersetzt. Die HYBRIT-Initiative für fossilfreien Stahl ist eine Partnerschaft zwischen SSAB, dem Eisenerzerzeuger LKAB und dem Energieunternehmen Vattenfall. Sie birgt das Potenzial, den Schwerlastverkehr in großem Maße nachhaltiger zu machen; zudem könnte sie den Umsatz erhöhen.

„Zwei der interessantesten Segmente im Schwerlastverkehr sind Auflieger und Kipper“, sagt Jan Eckerlid, Ingenieur für technische Entwicklung bei SSAB. „Diese Sektoren sind stark fragmentiert, und die Auflieger- und Kipperhersteller achten stets genau darauf, was der Wettbewerb macht, damit sie sich jeweils selbst von der Menge abheben können. Ich gehe stark davon aus, dass einige dieser Unternehmen fossilfreien Stahl als echte wirtschaftliche Chance ansehen.“

 

Der Transportsektor macht derzeit ein Viertel der Treibhausgasemissionen der EU aus. Der „European Green Deal“ will diese Emissionen bis 2050 um 90 Prozent senken. Die EU hofft darauf, dieses Ziel durch Verwendung alternativer Treibstoffe, den Wechsel zu umweltfreundlicheren Verkehrsmitteln und durch Steigerung der Effizienz zu erreichen.1

Fossilfreier Stahl wird den Schwerlastverkehr völlig umkrempeln.

Jan Eckerlid, SSAB

Alle Trends weisen in Richtung fossilfreier Stahl

Da immer mehr Unternehmen zunehmend mehr Nachhaltigkeit entlang ihrer gesamten Lieferketten fordern, wird der Druck auf alle Beteiligten weiter steigen. Speditionen, die ihren Fuhrpark mit dem Argument des verwendeten fossilfreien Stahles bewerben, können dabei für Kunden attraktiver werden, die Nachhaltigkeit bereits als entscheidendes Kriterium begriffen haben. Es ist ein Trend nach oben wahrzunehmen, dass Unternehmen ihre Zulieferer um Nachweise dafür bitten, sich für eine höhere Nachhaltigkeit einzusetzen. Dieser Trend wird überall im Alltag durchschlagen. Der Schwerlastverkehr ist für den Logistiksektor äußerst wichtig, und dieser wiederum steht unter großem Druck, seine Umweltbilanzen zu verbessern.

„Fossilfreier Stahl hat dieselbe hohe Qualität und dieselben technischen Eigenschaften wie herkömmlicher Stahl. Er kann genauso recycelt werden, wie das bei Stahl seit jeher möglich war“, sagt Jan Eckerlid. „Der wesentliche Unterschied ist, dass fossilfreier Stahl nachhaltiger erzeugt wird. Damit kann er den Schwerlastverkehr völlig umkrempeln.“


1 https://ec.europa.eu/transport/themes/sustainable_en
2 https://sustainabilityreport.daimler.com/2020/reporting/resource-conservation/resource-conservation-in-production.html

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