WeldCalc 3.0 enthält fünf verschiedene Teile. Zwei davon, Calc und WPR, sind für den Einsatz für alle Arten von Schweißprozessen geeignet.
Die drei anderen Abschnitte, pWPS, WPQR und WPS, werden für Konstruktionen verwendet, bei denen eine Verfahrensprüfung erforderlich ist. Dieses Verfahren ist anwendbar, wenn strengere Anforderungen an bestimmte mechanische Eigenschaften von Schweißkonstruktionen gestellt werden, wie z.B. das Erreichen einer bestimmten Mindestfestigkeit oder einer Mindestzähigkeit in der Verbindung. Normalerweise werden die geforderten Eigenschaften einer Schweißkonstruktion in Normen definiert. Für hochfeste Stähle werden die meisten Verfahrensprüfungen nach der Europäischen Norm (EN) durchgeführt. Alle relevanten Normanforderungen nach den EN-Normen werden in WeldCalc berücksichtigt.
Verfahrensprüfungen sind bei Strukturen in Strenx häufiger anzutreffen. Es ist jedoch durchaus möglich, diese Art der Qualifizierung für alle Arten von Hardox-Typen durchzuführen.
Wenn Sie mit WeldCalc arbeiten, wählen Sie in WeldCalc die Teile aus, die für die Schweißsituation relevant sind. Ihre individuellen Ziele sind:
- Calc: Erstellen Sie Ihr eigenes Schweißlabor für eine bestimmte Schweißsituation. Hier kann der Anwender verschiedene Arten von Schweißleistungen ausprobieren und frei experimentieren.
- WPR (Welding Procedure Record/Dokumentation des Schweißprozesses): Optimieren Sie den Schweißprozess basierend auf den Anforderungen des Anwenders. Diese Bedingungen werden dokumentiert und sind vom Schweißer einzuhalten.
- pWPS (Preliminary Welding Procedure Specification/vorläufige Schweißanweisung): Deckt den ersten Teil der Schweißverfahrensprüfung ab. Hier wird die Verbindungskonfiguration zusammen mit der zu qualifizierenden Schweißleistung definiert. Nach diesen Informationen schweißt der Schweißer ein Prüfstück, das dann bewertet werden soll.
- WPQR (Welding Procedure Qualification Record/Protokoll der Schweißverfahrensprüfung): Führen Sie den zweiten Teil der Schweißverfahrensprüfung durch. Dieses Dokument ist eine Aufzeichnung aller genauen Schweißparameter, die während der Ausführung der pWPS relevant sind. Danach werden mechanische und zerstörungsfreie Prüfungen der Verbindung durchgeführt und deren Prüfergebnisse protokolliert. Wenn alle Anforderungen erfüllt sind, wird das WPQR genehmigt.
- WPS (Welding Procedure Specification/Schweißanweisung): Definieren Sie den dritten und letzten Teil des Qualifikationsverfahrens. Die Schweißanweisung kann ausgestellt werden, wenn ein WPQR genehmigt ist. In diesem Dokument werden den Schweißern die genehmigten Schweißbedingungen für das Fertigungsschweißen mitgeteilt. Diese Bedingungen basieren auf den im WPQR genehmigten Parametereinstellungen.
In allen fünf Teilen von WeldCalc gibt der Anwender die Bedingungen und Anforderungen an die zu schweißende Konstruktion an. Ausgehend von der vorgegebenen Schweißsituation wird dann von WeldCalc ein äußeres Toleranzfeld berechnet. Es zeigt die zulässige Spanne der Wärmeeinbringung und der Vorwärm- und Zwischenlagentemperaturen an. Für alle Teile außer dem WPQR kann der Anwender die von ihm gewünschten Intervalle der wesentlichen Schweißparameter angeben. Aus diesen Informationen berechnet WeldCalc ein inneres Toleranzfeld für die gewünschte Schweißleistung. Für optimale Bedingungen ist das komplette innere Toleranzfeld innerhalb des äußeren Toleranzfeldes zu platzieren.