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Gepanzerter Datenschutz: Flexible Speicherung für die Zukunft
07. Oktober 2015 0:00 CEST 6 Min. gelesen
Superflexible gepanzerte Rechenzentrumsmodule aus Armox® Sicherheitsstahl verändern die Sicht der Menschen auf Rechenzentren.
Zuerst baute er eines der bekanntesten Rechenzentren der Welt in einem Atomschutzbunker. Jetzt hat der IT-Unternehmer Jon Karlung erneut zugeschlagen, zusammen mit SSAB. Seine neuen, superflexiblen, gepanzerten Rechenzentrumsmodule sind versandfertig und werden die Sicht der Menschen auf Rechenzentren verändern.
Mit seinem Unternehmen Modular Data Center (MDC), einem Ableger von Bahnhof, dem ältesten und größten unabhängigen Internet-Serviceprovider Schwedens, möchte Karlung Rechenzentren flexibler machen. Wenn Unternehmen früher ihre Rechenzentren erweitern wollten, gab es oft keine einfachen Lösungen.
Um die Jahrtausendwende investierten viele Unternehmen in große Flächen, die sie niemals gefüllt haben. „Das Konzept der riesigen Rechenzentren war das eigentliche Problem“, meint Karlung. „Dabei wurden große Investitionen getätigt. Während wir gut abgeschnitten haben, nahmen sich viele andere Flächen, die für sie viel zu groß waren.“
Langlebiger Stahl und eine Partnerschaft, die auf Know-how und Innovation aufbaut
Karlung und seine Kollegen haben jetzt das anpassbare Rechenzentrum entwickelt. Die modulare Lösung von MDC, die in enger Zusammenarbeit mit SSAB entwickelt wurde, bietet eine unerreichte Skalierbarkeit. Jedes Modul kann durch neue modulare Komponenten mit weiteren Racks, Schränken und mehr Kühlung oder Strom erweitert werden – genau nach Bedarf. Das Rechenzentrum kann je nach den aktuellen Anforderungen erweitert oder reduziert werden.
„Durch den modularen Ansatz kann der Kunde lange Planungsphasen vermeiden“, sagt Karlung. „Eine vollständige betriebsbereite Einheit kann in nur zwölf Wochen geliefert werden. Im Vergleich dazu dauert es zwei Jahre, um ein herkömmliches Rechenzentrum zu errichten und in Betrieb zu nehmen.“
SSAB, das die verwendeten Stahlbleche produziert, steht auch hinter den Baukonstruktionen und der Herstellung. „Natürlich gibt es auf der Welt andere Unternehmen, die Datencontainer herstellen, doch diese sehen nicht aus wie ein Rechenzentrum“, erklärt Johan Anderson, Leiter der Geschäftsentwicklung bei SSAB. „Und sie bieten nicht annähernd die Sicherheit, die wir liefern können.“
Fester Stahl für Datenfestungen
Eines der für die Module ausgewählten Materialien, Armox 500T, wird in anderen Anwendungen für militärische Panzerungen verwendet. „Vielleicht ist es übertrieben, doch wir wollten ein Premium-Produkt herstellen, das die Erwartungen der Kunden übertrifft“, sagt Anderson. Als er vor kurzem eine Bergbaumesse in Chile besuchte, war das Interesse an den MCD-Modulen vor dem Hintergrund des Grubenunglücks von 2010 sehr groß.
„Sie wollten sie als Schutzcontainer nutzen“, sagt Anderson. „Wenn in der Grube etwas passiert, könnten sie in den Container flüchten. Darin könnten Sauerstoff und Lebensmittel für das Überleben über einen längeren Zeitraum gelagert werden.“
Zusammen mit MDC ist SSAB davon überzeugt, dass die Module in Zukunft für die sichere Lagerung vieler Dinge wie etwa Dokumente, Antiquitäten, Geld, Medikamente und Chemikalien verwendet werden können.
„Das Potenzial ist riesig“, meint Anderson.