Bereits heute bietet Epiroc eine Reihe batterieelektrischer Produkte an, die mindestens dieselben Leistungen wie ihre dieselbetriebenen Pendants erbringen, jedoch ohne Emissionen. Es wird angestrebt, bis 2025 ein vollständiges Sortiment emissionsfreier Produkte für den Untertagebau zu haben; für den Übertagebau ist das Ziel das Jahr 2030.
Der bislang nachhaltigste Untertage-Truck von Epiroc
Beim neuesten Prototyp des batterieelektrischen Minetruck MT42 ist Epiroc nun noch einen Schritt weitergegangen und hat die Kippmulde aus fossilfreiem Stahl von SSAB hergestellt. Das Fahrzeug ist damit also nicht nur emissionsfrei im Betrieb (vorausgesetzt, dass das Laden mit erneuerbarer Energie erfolgt), sondern auch bei seiner Herstellung fallen deutlich weniger Emissionen an.
„Nach der Verwendung der Produkte ist die zweitgrößte Emissionsquelle bei den Zulieferern zu verorten. Etwa 50 Prozent dieser Emissionen stammen aus Stahl- und Schweißteilen, die wir für die Fertigung der Produkte hinzukaufen“, sagt Carin Bergendorff. „Wir haben das Ziel, die Emissionen an Kohlendioxidäquivalenten von unseren wichtigsten Lieferanten bis 2030 um die Hälfte zu senken.“ Dieses Ziel werden wir jedoch nicht erreichen können, solange wir keine Lösung bei den Emissionen aus der Stahlherstellung finden. Dies ist der Grund, warum wir die Partnerschaft mit SSAB eingegangen sind.“
Fossilfreier Stahl bringt Wettbewerbsvorteil
Bei der Entwicklung des neuen Prototypen hat Epiroc eng mit SSAB zusammengearbeitet. SSAB hat den fossilfreien Stahl mithilfe der neuartigen HYBRIT® Technologie erzeugt. Bei dem Verfahren wird der bei der Eisenerz-basierten Stahlerzeugung traditionell verwendete Koks durch fossilfreie Elektrizität und Wasserstoff ersetzt. Das Ergebnis ist ein Stahl, dessen Herstellung im Prinzip keinen Kohlenstoff-Fußabdruck hat.
Der Minetruck MT42 ist der erste Prototyp von Epiroc, bei dem fossilfreier Stahl zum Einsatz kommt. Doch das Unternehmen sieht für die Entwicklung der Bergbauausrüstung der Zukunft ein großes Potenzial darin, diese Technologie als zweites Standbein neben dem batterieelektrischen Antrieb zu nutzen.
„Allein Stahl- und Schweißteile haben an unseren Scope-3-Emissionen einen Anteil von fünf bis sechs Prozent. Würde uns der Wandel zum fossilfreien Stahl gelingen, so hätten wir einen ansehnlichen Teil der Verpflichtungen nach dem Übereinkommen von Paris erfüllt und wären unseren Zielen nähergekommen“, sagt Carin Bergendorff. „Außerdem würde es auch unseren Kunden helfen und damit einen bedeutsamen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt darstellen.“