Angesichts der wachsenden Kundennachfrage, strengeren Regulierungen und einem großen Schub für nachhaltige Investitionen ist das Interesse an „grünem Stahl“ stärker denn je. Doch wie können wir ohne eine offizielle Definition den Unterschied zwischen echtem Fortschritt und Greenwashing erkennen?
Die gute Nachricht? Stahlerzeuger und Stahlkunden zeigen sich gleichermaßen zunehmend offen für Veränderungen in der Stahlindustrie. Es gibt viele vielversprechende Initiativen, doch bleibt eine große Herausforderung bestehen: Es gibt immer noch keine klare Definition für nachhaltig erzeugten Stahl.
Der Begriff „grüner Stahl“ wird weithin verwendet, um Stahl zu beschreiben, der mit geringeren Emissionen erzeugt wird. Doch was bedeutet er wirklich? Tatsache ist, dass der Branche universell gültige Standards fehlen, was viel Raum für Interpretationen bietet. Viele Hersteller vermarkten ihren Stahl als grün, obwohl die Kriterien hinter dieser Bezeichnung verschwommen und uneinheitlich sein können. In einigen Fällen wird Stahl als grün etikettiert, obwohl nur ein kleiner Anteil des Produktionsprozesses nachhaltig ist, während der Rest kohlenstoffintensiv bleibt.
Ohne klare Maßstäbe besteht die Gefahr, dass „grüner Stahl“ zum bloßen Schlagwort verkommt, statt eine echte Lösung darzustellen. Einige Hersteller könnten Nachhaltigkeit für sich beanspruchen, obwohl die Reduzierung der CO2-Emissionen minimal oder überhaupt nicht vorhanden ist. Ist es wirklich „grün“, wenn zum Beispiel nur 10 % der Produktion eines Stahlherstellers emissionsarmer Stahl ist, während die übrigen 90 % mit konventionellen, emissionsintensiven Prozessen erzeugt werden? Bei der immer drängenderen Bekämpfung des Klimawandels ist Transparenz wichtiger denn je.
„Heute können Unternehmen behaupten, dass ihr Stahl grün sei, auch wenn ihr Beitrag zur CO2-Reduzierung vernachlässigbar ist“, erklärt Johan Anderson, Market Development bei SSAB. „Unangenehme Tatsachen können verschwiegen werden, und das in einer Zeit, in der die Bekämpfung des Klimawandels immer drängender wird. Wer Produkte kauft und verwendet, die Stahl enthalten, hat das gute Recht, die Versprechen in Bezug auf die Klimaauswirkungen überprüfen zu können. Bloße grüne Aussagen reichen da nicht aus.“ „Die Verantwortung der Stahlindustrie betrifft nicht nur die Verringerung des CO2-Fußabdrucks, sondern sie muss auch aufzeigen, wie sie es macht“, ergänzt Anderson.
„Umgekehrt verlangen Stahlkunden und Endverbraucher mehr Transparenz. Die Nachfrage nach harten Fakten und wissenschaftlichen Nachweisen erhöht den Druck auf die Stahlhersteller, ihre Behauptungen zu belegen.
Die Kundennachfrage nach dekarbonisiertem Stahl und Produkten mit geringeren Klimaauswirkungen ist real. Dies drängt uns als Stahlhersteller dazu, immer weiterzumachen und den CO2-Fußabdruck der Produkte nach und nach vollständig zu eliminieren.“
Die Stahlproduktion zählt zu den größten Verursachern von CO2-Emissionen mit einem Anteil an den weltweiten Emissionen von 7 %. Doch die gute Nachricht ist, dass es bereits Lösungen gibt.
Eine der effektivsten Strategien ist das Stahlrecycling, das in vielen Teilen der Welt bereits eine beeindruckende Quote von 90 % erreicht hat. Dennoch kann der recycelte Stahl den Bedarf nicht allein decken. Aus diesem Grund muss die Industrie auch anstreben, rund ein Viertel der globalen Nachfrage durch wirklich nachhaltige Stahlerzeugungsprozesse abzudecken.
Bei der Beschaffung von Stahl dürfen Unternehmen „grüne“ Label nicht einfach für bare Münze nehmen. Stattdessen müssen sie genauer hinschauen, untersuchen, was hinter den Slogans steckt und wissenschaftliche Nachweise verlangen. Weil es bei der Bekämpfung des Klimawandels auf Fakten – und nicht auf bloße Versprechungen – ankommt.
Für „grünen Stahl“ gibt es keine offizielle Definition. Um festzulegen, ob ein Stahlprodukt tatsächlich nachhaltig ist, muss man die Technologie und den Prozess betrachten, der dahintersteckt.
Die HYBRIT® Technologie ist ein echter Gamechanger, indem sie die Kohlendioxidemissionen praktisch eliminiert und neue Maßstäbe für nachhaltigen Stahl setzt.
Im Mittelpunkt dieses bahnbrechenden Prozesses steht Wasser. Durch Nutzung von fossilfreiem Strom wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Der Wasserstoff entfernt dann den Sauerstoff aus dem Eisenerz, wobei als Nebenprodukt ausschließlich Wasser erzeugt wird – kein CO2, keine Umweltverschmutzung. Das Wasser wird dann wiederverwendet, um mehr Wasserstoff zu bilden. So entsteht ein natürlicher geschlossener Kreislauf. Ohne fossile Brennstoffe, ohne Emissionen, ohne Kompromisse.
Traditionell beruhte die Stahlerzeugung auf Eisenerzbasis auf Kohle und Koks, was sie zu einem der größten industriellen Verursacher von CO2-Emissionen machte. Bei der HYBRIT® Technologie werden diese durch Wasserstoff ersetzt, wodurch die Kohle vollständig aus der Gleichung gestrichen wird.
Wenn die Kohle im Reduktionsprozess durch Wasserstoff ersetzt wird, ist das einzige Nebenprodukt Wasser. Und auch dieses Wasser wird nicht verschwendet – es wird wiederverwendet, um mehr Wasserstoff zu erzeugen. Dadurch wird der Prozess vollständig kreislaufförmig.
Wenn der Wasserstoff durch Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird – auch bekannt als grüner Wasserstoff –, wird der gesamte Stahlerzeugungsprozess praktisch emissionsfrei. Dies ist nicht nur kohlenstoffarmer Stahl. Dies ist buchstäblich fossilfreier Stahl.
Emissions reductions in the steel industry - A guideline on green steel
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