Bei Fahrwerkteilen sind viele Konstruktionsmerkmale im Spiel, bei denen ein warmgewalzter Stahl besser geeignet sein kann als ein kaltgewalzter Stahl. Einer der wichtigsten Gründe hierfür ist die Dicke. Kaltwalzstahl ist im Allgemeinen nur in Dicken zwischen 0,5 und 2,1 mm erhältlich, während Warmwalzstahl viel weiter geht und einen Bereich von 2,0 bis 6,0 mm erreicht.
Zusätzlich zum breiten Dickenbereich lässt sich durch warmgewalzten, extra- und ultrahochfesten Docol® Stahl die Zugfestigkeit in einem Bauteil massiv erhöhen, während gleichzeitig die für die Herstellung des Bauteils erforderliche Materialmenge reduziert wird. Dies kann zu einer beträchtlichen Gewichtsreduzierung bei gleichbleibender Leistung führen, während die Kosten dank des geringeren Materialbedarfs sinken.
Die Vorteile einer Verwendung von hochfesten Warmwalzstählen für Fahrwerkbauteile wie Lenkachsen, Lenkarme und Karosserierahmen gehen aber noch weiter. Die hohe Zugfestigkeit und eine optimierte Mikrostruktur ergeben auch ausgezeichnete Ermüdungseigenschaften. Festigkeitslevels bis 1.200 MPa sind erreichbar und Stahl ist das kosteneffizienteste leichte Material. Insgesamt können die Komplexität und der hohe Grad an Integration, die eine Karosserie heute verlangen, durch Stahl erfüllt werden.
Die hochmoderne Kühlungsanlage für warmgewalzten Stahl bei SSAB eröffnet die Möglichkeit, viele weitere Güten von warmgewalzten, extra- und ultrahochfesten Stählen mit einer hohen Konsistenz zu entwickeln. Über viele Jahre haben wir unsere Warmwalzprozesse angepasst und optimiert und dadurch einen Ruf als Qualitätshersteller erworben.
Die Produktreihe der Docol® Warmwalzstähle ist umfangreich und wird ständig erweitert. Sie umfasst unter anderem Komplexphasenstahl (CP), martensitischen Stahl (M), presshärtenden Stahl (PHS) und Güten mit einer optimierten Lochaufweitung sowie Stähle der dritten Generation. Alle Güten weisen Eigenschaften auf, die für Anwendungen in Fahrwerken interessant sind.