Der fossilfreie Stahl von SSAB wird aus nachhaltigem Eisenschwamm erzeugt
Der fossilfreie Stahl von SSAB wird aus nachhaltigem Eisenschwamm erzeugt

Nicht jeder grüne Stahl ist fossilfrei: die Gründe

Steigende Nachfrage durch die Kunden, neue Vorschriften und gesetzliche Anforderungen und überhaupt eine Zunahme an nachhaltigen Investitionen – all dies sind Gründe für das wachsende Interesse an „grünem Stahl“. Doch da es keine offizielle Definition davon gibt, was eigentlich „grüner Stahl“ ist, woher sollen wir dann wissen, dass es sich nicht einfach um Greenwashing handelt?

Die traditionelle Stahlerzeugung ist bei den Kohlendioxidemissionen der Industrie der wichtigste Faktor. Derzeit beträgt deren Anteil sieben Prozent der weltweiten Kohlendioxidemissionen überhaupt. Zum Glück gibt es jedoch Möglichkeiten, die Emissionen bei der Stahlerzeugung massiv zu senken oder gänzlich verschwinden zu lassen und so das Ziel des Übereinkommens von Paris zu erreichen; gleichzeitig lässt sich der steigende Bedarf an Stahl decken.

Ein erfolgreicher Ansatz ist das Recycling von Stahl. In vielen Teilen der Welt wurde hier inzwischen eine Quote von beeindruckenden 90 Prozent erreicht. Allerdings reicht die Menge an Stahlschrott derzeit nur zur Deckung eines Viertels der globalen Nachfrage aus. Ein zweiter Ansatz, dem Trend hin zur Nachhaltigkeit mehr Zugkraft zukommen zu lassen, ist der Wandel bei der Stahlerzeugung.

Was ist grüner Stahl?

Es ist gut zu wissen, dass sowohl die Stahlhersteller selbst als auch die Stahlkunden insgesamt einem Wandel der Stahlbranche gegenüber positiv eingestellt sind. Es gibt auch zahlreiche gute Initiativen, doch die wahre Herausforderung liegt darin, dass nirgendwo definiert ist, was nachhaltig erzeugter Stahl nun ist.

Heutzutage wird der Begriff „grüner Stahl“ häufig dazu verwendet, einen nachhaltiger produzierten Stahl zu bezeichnen. Doch worum handelt es sich nun tatsächlich?

„Grüner Stahl“ bezieht sich auf die Strategie, die Stahlerzeugung grüner und nachhaltiger zu gestalten. Doch der Trend hin zu mehr Nachhaltigkeit im Rahmen des Stahlerzeugungsprozesses ist nicht frei von Schwierigkeiten. Viele Unternehmen haben damit begonnen, ihren Stahl als „grün“ zu bewerben, auch wenn in der Praxis die Zulassung dieser Produktion als „grün“ genauso viele Probleme aufwirft, wie sie Chancen birgt. Mit dem Begriff „grüner Stahl“ wird oftmals ein Produkt bezeichnet, das keinen festgelegten Kriterien genügt.

 

Warum ist es wichtig, herauszufinden, was mit „grünem Stahl“ gemeint ist?

Heute können Unternehmen ihren Stahl auch dann als grün bezeichnen, wenn die damit verbundene Kohlendioxidminderung vernachlässigbar ist oder gar keine derartigen Vorteile bietet. Das Versprechen von grünem Stahl kann zum Beispiel auch schon darin begründet werden, dass lediglich zehn Prozent der gesamten Produktionsleistung grün sind, während die restlichen 90 Prozent genauso schmutzig bleiben wie zuvor. Unangenehme Tatsachen können in einer Zeit, in der der Klimawandel dringend bekämpft werden muss, wohl weggelassen werden.

„Alle, die Produkte mit einem Stahlanteil kaufen oder verwenden, müssen das Recht haben, die Fakten hinter den Klimaversprechungen einzusehen. Allein grüne Fakten zu behaupten, reicht nicht aus“, sagt Johan Anderson, Market Development bei SSAB. „Die Stahlbranche hat nicht nur die Verantwortung, den Kohlenstoff-Fußabdruck zu minimieren, sondern sie muss auch offenlegen, wie sie hierbei vorgeht.“

Hierbei ist positiv zu vermerken, dass Kunden und Endverbraucher inzwischen damit begonnen haben, viel stärker Zahlen und Fakten zu verlangen, wodurch sich der Druck auf die Stahlhersteller erhöht.

„Produkte mit null Emissionen werden tatsächlich nachgefragt. Dies ermutigt die Stahlerzeuger und treibt sie an, wirklich den gesamten Kohlenstoff-Fußabdruck ihrer Produkte zu beseitigen“, sagt Johan Anderson.

Die Stahlbranche hat nicht nur die Verantwortung, den Kohlenstoff-Fußabdruck zu minimieren, sondern sie muss auch offenlegen, wie sie hierbei vorgeht.

Johan Anderson, Market development, SSAB

 

Wer einen Stahlanbieter sucht, darf das Etikett „grüner Stahl“ nicht einfach für bare Münze nehmen. Stattdessen ist es notwendig, nachzuforschen, was sich dahinter verbirgt, und dafür wissenschaftliche Beweise zu verlangen.

Wie finden Sie heraus, ob ein Produkt wirklich „grün“ ist?

  1. Achten Sie darauf, dass Sie erfahren, was hinter der Behauptung von „grünem Stahl“ steht. Dazu gehört auch, sich nach den angewandten Berichtsverfahren und nach Kennzahlen zu erkundigen.
  2. Verlangen Sie von den Erzeugern wissenschaftliche Belege für die Kohlendioxid-Intensität, zu denen auch eine klare Beschreibung der abgedeckten Wertschöpfungskette gehört, also eine Umweltproduktdeklaration.
  3. Bevor Sie sich für den Erwerb eines Produktes entscheiden, prüfen und vergleichen Sie es mit anderen, ebenfalls gut bewerteten Alternativen.

 

Warum ist fossilfreier Stahl wirklich revolutionär grün?

Da keine offizielle Definition von „grünem Stahl“ vorliegt, können ausschließlich Belege zur eingesetzten Technologie und Prozessentwicklung einen stichhaltigen Beweis dafür erbringen, dass ein bestimmter Stahl nachhaltig ist.

Der fossilfreie Stahl von SSAB, der mit der HYBRIT® Technologie erzeugt wurde, hat praktisch keinen Kohlendioxid-Fußabdruck. Dadurch wird er zu einem Gamechanger für die Umwelt.

Das Revolutionäre an der Technik ist der Einsatz von Wasser. Wasser wird in Wasserstoff und Sauerstoff aufgespalten. Mittels des Wasserstoffes wird der Sauerstoff im Eisenerz entfernt, wobei wiederum Wasser entsteht. Das Wasser wird wiederum als Rohstoff in den Prozess eingespeist, aus dem dann Wasserstoff entsteht. Es entsteht ein natürlicher geschlossener Kreislauf. Es wird kein verunreinigtes Wasser abgeleitet, kein Kohlendioxid emittiert und die Kohle bleibt in der Erde, wo sie hingehört.

 

Drei Gründe dafür, warum fossilfreier Stahl die wirkliche grüne Lösung ist.

  • Bei dem Verfahren kommen weder fossile Brennstoffe zur Anwendung noch wird Kohlendioxid emittiert. Bei der herkömmlichen Stahlerzeugung stammt der größte Teil der Kohlendioxidemissionen aus der Verwendung von Koks, mit dem das Eisenerz von Sauerstoff befreit wird. Indem dieser Vorgang durch einen direkten Reduktionsprozess auf Wasserstoffbasis ersetzt wird, fällt Kohle vollständig aus der Gleichung weg.
  • Das einzige Nebenprodukt ist Wasser – und auch dies lässt sich diskutieren. Wenn Wasserstoff Kohle als Reduktionsmittel ersetzt, fällt kein Kohlendioxid an, sondern das einzige Nebenprodukt ist Wasser. Doch dies ist nicht einmal wirklich ein Nebenprodukt, denn das Wasser wird wiederum dafür eingesetzt, mehr Wasserstoff zu erzeugen, wodurch ein geschlossener Kreislauf entsteht.
  • Der Weg wird frei für einen vollständigen Wegfall aller Kohlendioxidemissionen. Wenn der Wasserstoff, der im Reduktionsprozess verwendet wird, mithilfe fossilfreier Elektrizität erzeugt wird, es sich also um sogenannten grünen Wasserstoff handelt, fallen praktisch sämtliche Kohlendioxidemissionen aus der Produktion weg, sodass der erzeugte Stahl tatsächlich fossilfrei ist.
Steinstruktur

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Emissions reductions in the steel industry - A guideline on green steel

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Scientist holding a piece of steel

HYBRIT®. Eine neue revolutionäre Technologie der Stahlerzeugung.

Mit der HYBRIT® Technologie will SSAB das erste Stahlunternehmen der Welt werden, das bereits im Jahr 2026 fossilfreien Stahl auf den Markt bringt und damit bis zum Jahr 2030 den größten Teil der Kohlendioxidemissionen in seinem eigenen Betrieb eliminieren kann. Gemeinsam mit den Partnern und Kunden will SSAB eine fossilfreie Wertschöpfungskette von der Mine bis zum Endprodukt errichten.

Frau lächelt und beantwortet Fragen

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