Der weltweit erste Untertage-Bergbau-Lkw mit einer Kippmulde aus fossilfreiem Stahl.
Der weltweit erste Untertage-Bergbau-Lkw mit einer Kippmulde aus fossilfreiem Stahl.

Mit fossilfreiem Stahl im nachhaltigen Bergbau neue Wege beschreiten

Mit Unterstützung von SSAB hat der Bergbauausrüster Epiroc den weltweit ersten Untertage-Truck mit einer Kippmulde aus fossilfreiem Stahl entwickelt. Damit wird die Bergbau- und Baubranche einem Wandel hin zu einer kohlenstoffneutralen Zukunft einen wichtigen Schritt nähergebracht.

Der gesamte Bergbau steht unter großem Druck, seine Kohlenstoffemissionen zu senken und sich auf die Ziele des Übereinkommens von Paris auszurichten. Dadurch wächst der Bedarf an nachhaltigerer Ausrüstung und Anlagentechnik.

„Unsere Kunden wollen nachhaltiger werden. Dies ist zum einen in gesellschaftlicher Verantwortung begründet, zum anderen werden die Vorschriften zu Kohlendioxidäquivalent-Emissionen immer schärfer“, sagt Carin Bergendorff, Vice President Operations von Epiroc. „Natürlich wollen wir dieses Ziel gemeinsam mit unseren Kunden ansteuern und sie bei ihren Bemühungen unterstützen. Zudem wollen wir natürlich auch unsere hoch gesetzten eigenen Nachhaltigkeitsziele erreichen.“

Im Video wird erläutert, wie es zu der Partnerschaft kam.

Bereits heute bietet Epiroc eine Reihe batterieelektrischer Produkte an, die mindestens dieselben Leistungen wie ihre dieselbetriebenen Pendants erbringen, jedoch ohne Emissionen. Es wird angestrebt, bis 2025 ein vollständiges Sortiment emissionsfreier Produkte für den Untertagebau zu haben; für den Übertagebau ist das Ziel das Jahr 2030.

Der bislang nachhaltigste Untertage-Truck von Epiroc

Beim neuesten Prototyp des batterieelektrischen Minetruck MT42 ist Epiroc nun noch einen Schritt weitergegangen und hat die Kippmulde aus fossilfreiem Stahl von SSAB hergestellt. Das Fahrzeug ist damit also nicht nur emissionsfrei im Betrieb (vorausgesetzt, dass das Laden mit erneuerbarer Energie erfolgt), sondern auch bei seiner Herstellung fallen deutlich weniger Emissionen an.

„Nach der Verwendung der Produkte ist die zweitgrößte Emissionsquelle bei den Zulieferern zu verorten. Etwa 50 Prozent dieser Emissionen stammen aus Stahl- und Schweißteilen, die wir für die Fertigung der Produkte hinzukaufen“, sagt Carin Bergendorff. „Wir haben das Ziel, die Emissionen an Kohlendioxidäquivalenten von unseren wichtigsten Lieferanten bis 2030 um die Hälfte zu senken.“ Dieses Ziel werden wir jedoch nicht erreichen können, solange wir keine Lösung bei den Emissionen aus der Stahlherstellung finden. Dies ist der Grund, warum wir die Partnerschaft mit SSAB eingegangen sind.“

 

Fossilfreier Stahl bringt Wettbewerbsvorteil

Bei der Entwicklung des neuen Prototypen hat Epiroc eng mit SSAB zusammengearbeitet. SSAB hat den fossilfreien Stahl mithilfe der neuartigen HYBRIT® Technologie erzeugt. Bei dem Verfahren wird der bei der Eisenerz-basierten Stahlerzeugung traditionell verwendete Koks durch fossilfreie Elektrizität und Wasserstoff ersetzt. Das Ergebnis ist ein Stahl, dessen Herstellung im Prinzip keinen Kohlenstoff-Fußabdruck hat.

Der Minetruck MT42 ist der erste Prototyp von Epiroc, bei dem fossilfreier Stahl zum Einsatz kommt. Doch das Unternehmen sieht für die Entwicklung der Bergbauausrüstung der Zukunft ein großes Potenzial darin, diese Technologie als zweites Standbein neben dem batterieelektrischen Antrieb zu nutzen.

„Allein Stahl- und Schweißteile haben an unseren Scope-3-Emissionen einen Anteil von fünf bis sechs Prozent. Würde uns der Wandel zum fossilfreien Stahl gelingen, so hätten wir einen ansehnlichen Teil der Verpflichtungen nach dem Übereinkommen von Paris erfüllt und wären unseren Zielen nähergekommen“, sagt Carin Bergendorff. „Außerdem würde es auch unseren Kunden helfen und damit einen bedeutsamen Wettbewerbsvorteil auf dem Markt darstellen.“

Dieses Ziel werden wir jedoch nicht erreichen können, solange wir keine Lösung bei den Emissionen aus der Stahlherstellung finden.

  • Etwa elf Prozent der gesamten Emissionen an Kohlendioxidäquivalenten von Epiroc sind den Zulieferern zuzurechnen, und die Hälfte davon stammt aus den für die Produkte zugekauften Stahl- und Schweißteilen.
  • Der Minetruck MT42 SG von Epiroc kann Material schneller transportieren als das dieselbetriebene Pendant. Zusätzlich hat er jedoch den Vorteil, während des Betriebs keine Emissionen zu verursachen. Wird eine Kippmulde aus fossilfreiem Stahl verwendet, entsprechen die Einsparungen an Kohlendioxidäquivalenten dem Jahresverbrauch von fünf Autos im Verkehr.
  • Das Ziel von Epiroc zur Reduktion der Kohlendioxidäquivalent-Emissionen ist eine Halbierung im eigenen Betrieb und aus der Verwendung verkaufter Produkte bis 2030. Dies wurde von der Initiative „Science Based Targets“ bewertet und als dem 1,5-Grad-Ziel zur globalen Erwärmung entsprechend eingestuft.a
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Erstmalig auf der Welt hat die Volvo Group ein Fahrzeug vorgestellt, das aus fossilfreiem Stahl von SSAB besteht. Es handelt sich um einen Lkw, der im Bergbau und in Steinbrüchen zum Einsatz kommt. Die Präsentation erfolgte heute auf einer Kooperationsfeier von Volvo im schwedischen Göteborg.

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